Ethik an sich beginnt damit das wir uns als Menschen Regeln setzen wie wir in bestimmten Situationen richtiges Verhalten werten. Im Gegensatz zu der Tierwelt ist das Menschliche Verhalten nicht grundsätzlich vom Instinkt geleitet und verlangt deswegen nach einer Norm die sich im miteinander entwickeln muss. Ethik ist damit nicht eine feste Größe, sozusagen ein umunstößliches Gesetz, daß für alle menschen gleichermaßen gilt, sondern die in der Kultur verankerte richtige Verhaltensweise in verschiedenen Lebenssituationen. Unsere christliche ethik geht mit dieser Definition natürlich nicht ganz mit, da wir von einer höheren Autorität als unserer Gesellschaft ausgehen, und dadurch die Regeln in Bezug auf richtige und falsche Verhaltensweise von dieser Höheren Autorität abzuleiten versuchen. Wichtig ist jedoch zu verstehen das auch dies aus der jeweiligen kulturellen Sicht geschieht in der mann sich befindet, und sich demnach auch die Auslegung der „biblischen Normen“ einer kulturellen Prägung unterliegt.
Das ist an sich nicht schlecht, sondern sogar unbedingt nötig. Warum? Ethik behandelt nicht eine feste Gesetzgebung, sondern die Anwendung der Normen in den verschiedenen Lebenssituationen. Ändern sich die Lebenssituationen stellt sich für die Ethik die Frage wie in der jeweiligen Situation die Norm angewand werden kann.
Christliche Ethik sollte dabei von einer Wertehirarchie ausgehen. Verschiedene Werte in der Bibel haben eine verschiedene Gewichtigkeit. Beispiel: Du sollst nicht lügen! Du sollst nicht töten!
In Jos. 2,4-6 lügt Rahab in Jericho die Wächter an, um das Leben der israelischen Kundschafter zu schützen.
Dafür segnet sie Gott, verschont ihr Leben, und macht sie zu einer der Vorfahren Davids!
Die Aufgabe für uns liegt also darin, die Normen herauszufinden auf die sich unsere Ethik gründet, und dann in der jeweiligen Situation mit Weisheit zu prüfen wie sich die Norm anwenden lässt, bzw. welcher Norm die größere Gewichtung zugeteilt werden muss.
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